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Stiefkind Datensicherung

In großen Unternehmen, mit fest eingeplantem jährlichen IT-Budget gehört die Datensicherung zu den selbstverständlichen Aufgaben. In der Regel läuft alles vollautomatisiert und von einer IT-Abteilung betreut und überwacht. Regelmäßige Rücksicherungstests gehören zu den üblichen Aufgaben der IT.

Wie sieht es dagegen in kleinen und sehr kleinen Unternehmen aus?

Hier wird Datensicherung, so unsere Erfahrung, meist recht stiefmütterlich behandelt. Ich weiß gar nicht wie oft ich im Kreis meiner Kunden schon eindringlich auf die existenzielle Bedeutung einer Datensicherungen hingewiesen habe und mir als Antwort nur Unverständnis entgegenschlug. Dass Datenträger wie Festplatten „Verschleißteile“ sind wird erst geglaubt, wenn es zu spät ist.

Auch dass Datensicherung eine gesetzliche Pflicht ist, können viele Geschäftsführer kleiner Unternehmen gar nicht glauben. Auch diese Behauptung beruht auf eigener Erfahrung.

Trotz aller Aufklärung wird es erneut kompliziert, wenn Datensicherung Aufwand und/oder Kosten bedeutet.

In kleinen und sehr kleinen Unternehmen, der Zielgruppe des invis-Servers, muss Datensicherung also möglichst unkompliziert, narrensicher und günstig sein.

Im Zuge der Entwicklung des invis-Servers haben wir uns natürlich auch Gedanken um diese Thema gemacht. Aus anfänglich zwei unterschiedlichen Ansätzen zur Datensicherung auf externe Festplatten oder einen Sicherungsserver ist mit der Zeit das Paket „invis-rdbu“ entstanden.

Kern der Software ist die Sicherung auf Basis einer Kombination aus LV-Snapshots und rdiff-backup. Als Sicherungsziele kommen entweder externe per USB oder eSATA angeschlossene Festplatten oder ein Datensicherungsserver zum Einsatz. Beide Ziele lassen sich auch kombinieren.

Für die Sicherung auf externe Festplatten nutzen wir die Möglichkeit auf Basis von UDEV-Regeln diese Festplatten eindeutig zu identifizieren und die Datensicherung genau dann automatisch auszuführen, wenn eine der Sicherungsplatten mit dem invis-Server verbunden wird. Das erlaubt eine einfach Handhabung der Sicherung und deren zeitlicher Steuerung.

Die Sicherung auf einen Sicherungsserver hingegen erfolgt ausschließlich zeitlich gesteuert.

Gesichert werden alle logischen Volumes sowie ein Image des /boot-Verzeichnisses. Damit ist, so ein invis-Server gemäß den Vorschlägen in unserem Wiki installiert ist, dieser auf Basis der Datensicherung im Katastrophenfall vollständig wiederherstellbar.

Erfolg oder Misserfolg der Sicherungen werden werden im invis-Portal angezeigt. Die Anzeige im Portal ist nicht an irgendwelche Rechte gekoppelt, jeder kann sie sehen.

Trotz aller Einfachheit zeigt die Praxis, was, sei es menschlich oder maschinell verursacht, alles schief gehen kann.

Das habe ich zum Anlass genommen „invis-rdbu“ deutlich zu erweitern. Mit den Versionen 0.14 und der heutigen (30.08.2016) 0.15 sind einige Funktionen hinzugekommen.

Neu ist eine detailliertere Ansicht im Portal. Es wird angezeigt das wievielte von wie vielen Volumes insgesamt gerade gesichert wird. Ungeduldige Anwender haben die Datensicherung immer wieder dadurch zu Fall gebracht, dass Sie die Sicherungsplatte verfrüht vom Server abgezogen haben. Zukünftig wird auch angezeigt, ob gerade eine Datensicherung läuft oder nicht. Dies muss lediglich noch im Portal hinzugefügt werden, die Sicherungssoftware liefert den  Status bereits.

Beim Einrichten einer neuen Sicherungsplatte wird das System-Journal nach kürzlich angeschlossenen Datenträgern durchsucht. Hierbei wird jetzt nur noch das Protokoll der letzten Stunde durchsucht, was die Einrichtungszeit deutlich verkürzt.

Ein eigenes Monitoring Script überwacht jetzt die Datensicherung. Bricht diese (warum auch immer) vorzeitig ab, kümmert sich das Monitoring Script darum übrig gebliebenen Schlamassel zu beseitigen.

Es können jetzt Optionen für die rdiff-backup Ausführung individuell in der Sicherungskonfiguration vorgegeben werden, darunter eine „Exclude-Datei“. Diese-Datei ist bereits vorgefertigt vorhanden und verhindert, dass /proc, /sys und einige andere Dinge, die in der Datensicherung nicht benötigt werden, diese aber künstlich in die Länge ziehen, nicht mehr mit gesichert werden.

Das und noch ein paar kleinere Neuerungen, sollten das Leben des invis-Admins ein gutes Stück erleichtern.

Viel Spaß damit.

 

 

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