Machen wir es als erstes mal klar: Wir leben noch! Dass dank Corona seit inzwischen 2 Jahren alle Live-Events ausgefallen, bzw. durch virtuelle ersetzt wurden, war unserer Motivation nicht gerade zuträglich. Jetzt haben wir die Atempause vor der herannahenden 4. Welle genutzt um mal wieder ein invis-Server Entwicklertreffen unter dem Motto „Get Kopano running with beer“ zu veranstalten.
Das spaßige Motto sollte nicht über den für unser Projekt ernsten Hintergrund hinweg täuschen. Unsere letzte stabile invis-Server Version basierte – zumindest, wenn Kopano produktiv genutzt werden sollte – auf openSUSE Leap 15.1. Richtig, seit einer ganzen Weile „out of maintenance“, und für uns nicht gerade rühmlich. Ursache für diesen Umstand ist, dass Kopano keine Software-Repositories mehr für openSUSE Leap ab 15.2 und auch nicht für SLE15 bereit stellt. Meckern und Motzen hat daran nichts geändert. Die netten Menschen in Delft mögen Debian einfach lieber….
Einziger Ausweg: Wir brauchen eigene Pakete! Da Paketbau nervig, zeitraubend und nur begrenzt spannend ist, kam Bier ins Spiel! Praktisch, dass mich die Corona-Lockdowns dazu gebracht haben mein eigenes Bier zu brauen. Für unseren Event habe ich gleich 3 Sorten gebraut.
Selbstverständlich galt: „Erst die Arbeit und dann….“
Dank der sehr hilfreichen Unterstützung durch Felix Bartels von Kopano haben wir das Hauptziel unseres Treffens erreicht. Das invis-Server Projekt verfügt jetzt über eigene Kopano-Pakete. Anders als die in openSUSE mitgelieferten Pakete aus dem Testing-Zweig liefern wir jetzt jeweils die aktuellen Final-Versionen, was für die Nutzer auch Zugang zu „limitiertem“ offiziellem Support ermöglicht.
Mit den Paketen war dann der Weg frei unser invis-Server Setup an die aktuelle openSUSE Leap 15.3 anzupassen.
Das passende Ambiente lieferten Haus und Hof, an dem Ines und ich seit etwa 3 Jahren herum sanieren.
Perfektes Wetter inklusive!
Ebenfalls schön, es hatten alle Zeit. Neben unserem Kern-Team Ingo, Ines, Dimitri und mir, waren Marcel (openSUSE) und auch ein paar neue Gesichter dabei.
Insgesamt haben wir 3 Tage gewerkelt und 3 Nächte ausgiebig Bier „getestet“.
Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Unsere Gesichter zeigen überraschend schnell aufgetretene Alterserscheinungen, aber invis-Server in Version 14.3 ist so gut wie im Kasten. Nächste Woche geht bereits die erste Produktiv-Installation in Betrieb.
Das auf die aktuelle Version 14.1 gleich 14.3 folgt ist der Kopano-Paket-Problematik zu verdanken. In einer kleinen Hau-Ruck Aktion hatten Ingo und ich bereits im letzten Jahr eine Version 14.2 fertig gestellt, die wir aber nicht als stabil veröffentlicht haben. Sie lief zwar unter openSUSE Leap 15.2, allerdings ohne stabile Kopano-Pakete.