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Was ist, was wird…

Zeit für einen neuen Statusbericht.

In den vergangenen Wochen, genau genommen seit den Chemnitzer Linux Tagen hat sich einiges getan. Im Einzelnen:

openSUSE Build Service

Der openSUSE Buildservice kurz OBS ist neben Github eine der Stützen des invis-Server Projekts. Hier werden sämtliche für eine invis-Server Installation notwendigen Software-Pakete erstellt, getestet und über Repositories zur öffentlichen Nutzung verfügbar gemacht. Da wir seit letzen Sommer neben der Pflege unseres Classic-Setups auch das ActiveDirectory Setup pflegen, sind die Ansprüche an unsere Strukturen im Buildservice gewachsen, damit zunächst auch das Chaos. Um besagtes Chaos in seine Schranken zu weisen, mehr Stabilität in den Installationsprozess zu bringen und zusätzlich den Einstieg in die Mitarbeit ins Projekt zu erleichtern haben wir uns für eine vollständige Umstrukturierung unserer Repositories entschieden und diese bereits abgeschlossen. Ziel war es jederzeit wahlweise invis-Server Istallationen für den Produktivbetrieb oder Testinstallationen mit aktuellen Setup-Paketen durchzuführen. Infos zu den technischen Details finden Sie hier und hier im invis-Server Wiki.

Classic vs. ActiveDirectory

Warum zwei Versionen?

Zunächst mal zu den Unterschieden. Die Classic Variante des invis-Servers basiert im Kern auf der Kombination aus Samba und OpenLDAP, die gemeinsam eine Windwos NTLM Anmelde-Domäne bilden. Im Unterschied dazu wurde OpenLDAP in der AD Variante vollkommen durch ein Samba ActiveDirectory ersetzt, Resultat ist eine Kerberos basierte Benutzerauthentifizierung. invis Server müssen sich vor allem in Windows-dominierten Umfeldern behaupten. Dazu gehört in immer mehr Fällen, dass am Einsatzort Software genutzt wird die ein Active Directory als gegeben voraussetzt. Weiterhin ist eines unserer Ziele, ein System bereit zu stellen mit dem sich bestehende Microsoft-Server tatsächlich ablösen lassen. Interessant vor allem aufgrund Microsofts Abkündigung der eigenen Small-Business Server Reihe und dem kommenden Support-Ende des Servers 2003. Mit Zarafa als Groupware lässt sich dabei auch der gesamte Datenbestand eines Exchange-Servers in einen invis-Server migrieren.

Auf der anderen Seite, möchten wir ein möglichst großes Angebot an optionaler Software für den invis-Server bieten. Leider ist nur ein Teil der Software, die entweder Bestandteil des invis-Servers oder zumindest in unserem Fokus ist, kompatibel mit einem Active Directory. Group-e beispielsweise ist es nicht. Wer dennoch auf Group-e setzen möchte, für den ist auch zukünftig der invis-Server Classic die erste und einzige Wahl.

Erfreulich ist, dass es uns gelungen ist mit beiden Varianten Linux-Clients voll zu unterstützen. Wer also heterogene Client-Landschaften betreibt, kann beide Varianten einsetzen.

In der weiteren Entwicklung liegt unser Fokus allerdings klar auf der ActiveDirectory Variante. Neuerungen, die sich auch für die Classic Version eignen, werden dorthin portiert. Erst wenn wir in der AD Version alles anbieten können, was auch in der Classic Version möglich ist, wird diese nicht mehr weiterentwickelt. Bis dahin vergeht noch etwas Zeit, denke ich.

 LTS und openSUSE 13.2

Manko des invis-Servers bezogen auf vergleichbare Produkte ist der bisher fehlende Long-Term-Support. Wir sind diesem Umstand damit begegnet, dass wir über unsere Repositories im Buildservice auch über die regulären openSUSE Maintenance Zeiträume hinaus aktuelle Software-Pakete für invis-Server angeboten haben und anbieten. Ein recht arbeitsintensives Unterfangen. Immer wieder wurde über eine LTS Version von openSUSE diskutiert, daraus entstanden ist bisher lediglich das Evergreen Projekt. Darüber wurden seit Version 11.1 immer wieder einzelne openSUSE Versionen, auch über die regulären Zyklen hinaus, mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt. openSUSE 13.1 beispielsweise wird als Evergreen-Version geführt, der Nachfolger 13.2 hingegen nicht. Klar, dass wir die Evergreens bevorzugen.

Das alles soll sich ändern. Auf den Chemnitzer Linux Tagen teilte uns Douglas DeMaio von openSUSE mit, dass eine openSUSE LTS Version auf Basis von SLE (SuSE Linux Enterprise) erscheinen wird. Hier die zugehörige öffentliche Verlautbarung:

„SUSE are preparing to release a significant portion of the SLE source code, including maintenance updates to the openSUSE Project. This release will give the community and enduring, stable, and maintained base of core packages, which exciting community led offerings could be built upon.
Any community projects built upon this base can be assured of long term support (LTS), as SUSE intend to continue releasing and updating this platform in line with the release schedule of SLE.
SUSE will be using this opportunity to focus more engineering efforts on openSUSE, by directly increasing contributions to openSUSE and streamlining the engineering processes for adopting innovations from openSUSE.
SUSE invite the community to collaborate on this base and would like the community to consider leveraging it for future openSUSE releases. We are happy to talk more about community members and leaders involvement in this project, so please email us if you have any questions.“

Daraus ergibt sich für uns, dass wir derzeit dank Evergreen bei openSUSE 13.1 bleiben, auch wenn dessen Maintenance offiziell im Mai ausläuft. Evergreen verlängert die Maintenance der 13.1 bis November 2016. openSUSE 13.2 werden wir offiziell nicht unterstützen, stattdessen, sowie das LTS Projekt gestartet ist dorthin migrieren. Eine Diskussion zur Umsetzung der LTS Version ist auf der diesjährigen openSUSE Conference im Mai geplant. Wir hoffen, dass das LTS-Projekt nach der Conference auf den Weg gebracht wird.

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